Es gibt Zeiten, in denen einfach alles zu viel erscheint.
Pflichten, Erwartungen, Sorgen – manchmal wächst der Druck so sehr, dass wir kaum noch wissen, wo oben und unten ist.
Überforderung kann sich schleichend einstellen oder plötzlich über uns kommen.
Doch sie ist kein Zeichen von Schwäche – sondern ein Signal unseres Körpers und unserer Seele: Etwas braucht Aufmerksamkeit.
🌿 Die leisen Anzeichen von Überforderung
Oft beginnt es mit kleinen Dingen: Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Erschöpfung oder dem Gefühl, „nicht mehr richtig da“ zu sein.
Manchmal ziehen wir uns zurück, vermeiden Gespräche oder versuchen, einfach weiterzumachen.
Doch genau hier beginnt der Kreislauf, der uns noch tiefer in die Erschöpfung führt.
Systemisch betrachtet ist Überforderung kein rein persönliches Problem, sondern entsteht im Zusammenspiel vieler Faktoren:
-
Anforderungen von außen (Familie, Beruf, Umfeld)
-
eigene innere Ansprüche („Ich muss stark sein“, „Ich darf niemanden enttäuschen“)
-
fehlende Pausen oder Unterstützung
Diese Dynamiken wirken zusammen – und irgendwann sendet das System Mensch klare Signale: Stopp. So geht es nicht weiter.
🌤️ Erste Schritte heraus aus der Überforderung
Es ist hilfreich, sich zunächst innezuhalten, statt sofort nach Lösungen zu suchen.
Ein kurzer Moment des Stillwerdens kann schon der erste Schritt sein, um wieder Kontakt zu sich selbst zu bekommen.
1️⃣ Erkennen, was gerade ist
Erlauben Sie sich, wahrzunehmen, dass es im Moment zu viel ist – ohne Bewertung oder Schuldgefühl.
Das ist kein Versagen, sondern ein ehrlicher Blick auf Ihre Situation.
2️⃣ Entlastung suchen
Gibt es etwas, das Sie abgeben, verschieben oder vereinfachen können?
Manchmal ist schon eine kleine Veränderung im Alltag spürbar wohltuend.
3️⃣ Unterstützung annehmen
Gespräche helfen, Gedanken zu sortieren und neue Perspektiven zu entdecken.
Ein systemischer Blick kann zeigen, wo die Belastung entsteht und welche Ressourcen bereits da sind.
4️⃣ Freundlich mit sich selbst umgehen
Niemand kann immer funktionieren.
Achten Sie darauf, wie Sie mit sich sprechen – oft brauchen wir gerade dann Verständnis, wenn wir glauben, „nicht genug“ zu sein.
🌼 Systemisch gesehen: Wenn das System aus dem Gleichgewicht gerät
In der systemischen Arbeit betrachten wir Überforderung als ein Zeichen, dass etwas in Ihrem persönlichen System nicht mehr im Gleichgewicht ist.
Das kann bedeuten, dass Sie zu viel Verantwortung tragen, zu wenig Unterstützung spüren oder alte Muster Sie in einer bestimmten Rolle festhalten.
Durch das gemeinsame Reflektieren entsteht Raum, Ihr System neu zu ordnen –
damit Sie wieder freier atmen, klarer denken und leichter handeln können.
💬 Fazit
Überforderung ist kein persönliches Scheitern, sondern ein Hinweis, dass etwas sich verändern möchte.
Wenn Sie diesen Moment nutzen, um innezuhalten und Unterstützung anzunehmen, entsteht wieder Bewegung.
Sie dürfen sich erlauben, neue Wege zu finden – Schritt für Schritt, in Ihrem Tempo.







